Externe Wettbewerbe und Auszeichnungen
Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur
Moritz Hahn
Ausgezeichnet mit BDA Studienpreis Bayern 2022
Darum geht's:
Moritz Hahn gelingt es mit seiner Bachelorarbeit `Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur' die 5-köpfige Fachjury zu überzeugen und den BDA (Bund Deutscher Architekten) Studienpreis 2022 nach Würzburg zu holen. Nach Julius Bentele, der 2019 mit dem BDA Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde, tritt er nun in die Ruhmeshalle des bundesweit ältesten Architekturberufsverbandes ein. Unter 41 eingereichten Arbeiten konnte Moritz Hahn seine von Prof. Wolfgang Fischer und Prof. Albert Dischinger betreute Arbeit optimal platzieren, wie ein Auszug aus der Beurteilung der Jury belegt:
"... unter all den spannenden Einreichungen ist die Arbeit von Moritz Hahn einzigartig. `Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur' ist eine theoretische Auseinandersetzung mit Moral und Ethik, Bauen und Praxis. Die Alleinstellung dieser Arbeit verdeutlicht, dass der Entwurf und das Entwerfen im Architekturstudium noch immer als Paradedisziplin gesehen werden. Doch die Einzigartigkeit ist natürlich nicht der Grund für diese Auszeichnung. Voller Neugier nähert sich Moritz Hahn dem Thema Ethik in der Architektur. Er stellt Fragen, die sich sicher viele Architektinnen und Architekten im Studium und im Beruf stellen. Wie beispielsweise: Wer trägt die Verantwortung für ein Gebäude?, Was bedeutet nachhaltiges Bauen? und Dürfen wir verschwenden? [...] Die große Leistung der Arbeit ist die Auseinandersetzung, das Schaffen eines Überblicks und das Anregen einer Diskussion, die sowohl in der Ausbildung als auch in der Praxis - leider - kaum oder gar nicht vorkommt."
Aus ökologischen Gründen verzichtete der glückliche Preisträger auf die Anreise aus seinem Exkursionsort Madrid. Stellvertretend nahmen Prof. Gunther Benkert und Reg.-Bmstr. Albert Dischinger die begehrte schwarz-weiße Emaille-Zielscheibe in der alten Messehalle in München entgegen. Moritz Hahn setzt seinen Weg derzeit mit einem Masterstudium an der ETH Zürich fort. Ausführlicheres zu seiner Arbeit gibt es auf der Webseite des BDA Bayern.
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Forum Recht
Henri Schmid
Ausgezeichnet mit Anerkennung wa award 2021
Darum geht's:
Henri Schmid (7. Semester) überzeugte die Jury mit seiner im Wintersemester 20/21 entstandenen Semesterarbeit für die Stiftung Forum Recht in Karlsruhe. Wie wird die Rechtsprechung in unserer Demokratie für den Laien zugänglich gemacht und wie kann ein derart komplexes Thema in den öffentlichen Raum transportiert werden?
Das Forum soll nicht in Ausstellungen oder Museen, sondern eigenständig an markanten Orten zu finden sein.
Mit der zunehmenden Verdichtung von Innenstädten kommt der Architektur in der Modulierung öffentlicher Begegnungen eine besondere Dimension zu, so die Jury von wettbewerbe aktuell. Das Verhältnis zwischen Architektur und Öffentlichkeit unter den Bedingungen der gesellschaftlichen Vielfalt stand im Fokus des diesjährigen Wettbewerbs. Auf die Frage, welche raumbildenden Elemente und architektonischen Strukturen geeignet sind, um Menschen in Austausch zu bringen und öffentliche Räume wiederzugewinnen, fand Henri Schmid einen bemerkenswerten Lösungsansatz.
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Grünschnäbel
Julius Bentele
Ausgezeichnet mit Auszeichnung in der Kategorie BDA Nachwuchspreis Bayern 2019
Darum geht's:
Julius Bentele setzte sich im Rahmen seiner Bachelorarbeit sowohl theoretisch als auch experimentell mit dem Raumbegriff auseinander. Seine Arbeit erzielte eine Auszeichnung beim BDA-Nachwuchspreis 2019 und wurde wie folgt gewürdigt: Raum entsteht zwischen Handelnden und wird damit zur jeweils individuellen Erfahrung. Das Projekt “Grünschnäbel“ zeigt zehn Personen, zehn grüne Gießkannen, eine große Kiesfläche. In der gemeinsamen Aktion des Wasserholens und Ausgießens entsteht ein Raum zwischen den Handelnden, der letztlich durch zehn nasse Flecken auf dem Kies auch temporär greifbar wird. Neben den kurzweilig formulierten Texten zum Raum zieht die Arbeit eine entscheidende Schlussfolgerung für die Architektur: Wenn Raum erst durch Interaktion entsteht und gute Architektur sich dadurch auszeichnet, raumbildend zu wirken, muss sie solche Interaktionen zulassen und fördern. Sie muss Impulse geben, die einen Dialog und ein Handeln mit anderen anstoßen.
Skyatrium
Theresa Göpfert, Felix Lanny und Lara Schilling
Ausgezeichnet mit Anerkennung AWR Competitions 2018
Darum geht's:
Das Herzstück der Arbeit ist das Atrium, die grüne Mitte des Entwurfes. Hier liegt der Schwerpunkt des Technikkonzeptes und auch der Wohnkonzeption. So wird der großzügige Raum nicht nur durch Pflanzen lebendig gemacht, sondern auch durch die weitläufigen Gemeinschaftsflächen. In Ergänzung hierzu wurden die eigentlichen Wohnflächen minimalistisch gehalten und die ergänzenden Büroflächen öffnen sich weitläufig zum Atrium. Das Zentrum der Arbeit ist die grüne Mitte sowohl im architektonischen als auch im alltäglichen Sinne. Der Entwurf überzeugte durch seine außergewöhnliche Architektur und zugleich durch das nachhaltig, autark arbeitende Technikkonzept.
Friendly Alien
Noah Scheifele und Joel Seeger
Ausgezeichnet mit Schinkelpreis 2017
Darum gehts:
Der Entwurf spannt einen großen Ring auf, der einen Teil des Westkreuzes als neues "Stadtbild" einrahmt. Das Dachgeschoß ist als "Ringpark" Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Unterstützt durch eine "Ringbahn" verbindet der Park unterschiedliche Orte - unter anderem die beiden S-Bahnhöfe Westkreuz und Waldsiedung. Anstelle eines Gebäudes schlagen die Entwurfsautoren ein Traggerüst vor. Auf vier Hauptebenen sollen nach und nach individuell erstellte Gebäude eingestellt werden. Ziel ist ein städtischer Mix aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit. An wichtigen Übergangsorten zur Stadt werden Erschließungstürme positioniert. Sie dienen der Erschließung, der technischen Ver- und Entsorgung und nehmen Stellplätze auf. Das Konzept etabliert eine überzeugende Großform, die stadträumlich sinnvolle Verbindungen aufbaut und damit die Barrierewirkung des Verkehrskreuzes mindert. Anstelle einer Großarchitektur soll eine Struktur entstehen, die Selbstorganisation und Eigenbau initiieren will.
Kultur im Bunker
Laura Küllstadt und Antonia Popp
Ausgezeichnet mit Anerkennung Schlaun-Preis 2016
Darum geht's:
Die Herausforderung bestand aus zwei Aufgaben: Zum einen, so die Auftraggeber, falle das Areal der Südstadt in Hamm aufgrund der sozialen Lage mit einem fortgeschrittenen demographischen Wandel und Migration auf, andererseits gäbe es städtebauliche Missstände mit mangelhafter Bausubstanz und einem ungestalteten bzw. in die Jahre gekommenem Zustand des öffentlichen Raums. Durch konkrete Projektbausteine solle das soziale Gefüge gestärkt und die städtebaulichen Defizite behoben werden. Langfristig sei ein positives Image im öffentlichen Bewusstsein des Stadtteils gewünscht.
„Durch die Belebung des Hochbunkers mit hochwertiger Nutzung und den Abriss der leerstehenden Heilig Geist Kirche“, so heißt es in den Auslobungsunterlagen (der Konzepterläuterung), „wird die Grundlage zur Umgestaltung des Quartiers geschaffen. Durch die kulturelle Nutzung des Bunkers und ergänzende Neubauten auf dem Areal der Kirche soll ein attraktiver Wohnstandort für eine Vielzahl von Personen mit unterschiedlichen Wohnansprüchen entstehen. Ziel ist es ebenso, eine zeitgemäße quartiers- und bürgerbezogene Einrichtung zu schaffen, die es den Bewohnern ermöglicht, sich zu treffen, gemeinsam Aktivitäten nachzugehen, zu feiern und über die Generationen, Kulturen, Nationalitäten und Religionen hinweg aktive identitätsstärkende Nachbarschaften aufzubauen. Hierzu entsteht im Norden des ehemaligen Kirchengrundstückes – im Gelenk zum Kunstbunker – ein neues Bürgerhaus für Hamm.“
Ziel des „Schlaun-Wettbewerbs“ ist es, so der Schlaun-Ausschuss, die Baukultur in Nordrhein-Westphalen zu fördern und der Bedrohung einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit des Lebensraumes zu begegnen. Gleichzeitig habe sich das Schlaun-Forum die Förderung von Masterstudierenden und jungen Absolventen aus den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen zur Aufgabe gestellt. Für zukunftsorientierte Planungsaufgaben sollten die Teilnehmer einerseits innovative, nachhaltige Lösungen aufzeigen, andererseits mit ihren Lösungen den zu bearbeitenden Stadt- und Landschaftsraum weiter entwickeln und gestalten.
Arche
Jonas Virsik
Ausgezeichnet mit Egon-Eiermann-Preis 2015
Darum geht's:
Ausschlaggebend für die Standortwahl auf dem Fußabdruck der ehemaligen Berliner Bauakademie war der Bezug des Ortes zur gebauten Umwelt, der besonders im Herzen Berlins durch zahlreiche Wiederaufbauprojekte Spannungen hervorruft.
Die alte Fassade, in rotem Beton bewusst repliziert, wird um das gleiche Maß in Form eines weißen, transluzenten Kopfes ergänzt, womit ein Monument der Architektur entsteht, das Charakter und Identität bewahrt. Der Schinkelplatz erweitert sich durch eine einladende Treppenanlage unter der Fassade entlang ins Gebäude. Im Inneren wird das prägende konstruktive Grundraster der alten Akademie in abstrakter Form als feines, gleichmäßiges Gewebe weitergedacht, das die Nutzungen mit größter Flexibilität und utopischer Leichtigkeit zu tragen vermag. Vom Forum aus gelangt der Besucher in die Ausstellungsebenen und weiter über eine Caféterrasse und den Seminarbereich in die große Bibliothek. Das Archiv bildet als "schwebendes" Herz das Zentrum des Gebäudes.