Babenberger Wohnviertel in Bamberg
8tes Semester Architektur
Wie kann ein in die Jahre gekommenes Wohnviertel wieder attraktiver werden, ohne es gleich abzureißen? Dieser Frage gingen Architekturstudierende der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit nach. Als konkretes Beispiel diente hierfür das Babenberger Viertel in Bamberg, das zugleich auch im Fokus des diesjährigen Studierendenwettbewerbs der Joseph-Stiftung Bamberg stand. Erwünscht waren sowohl pragmatische, als auch radikale Lösungsansätze für das in den 70er Jahren entstandene Wohnquartier.
Um die baulichen Gegebenheiten sowie die Umgebung des Areals besser kennenzulernen, fanden zu Beginn des Sommersemesters 2021 Vorgespräche sowie Ortsbegehungen statt. Die Studierenden des achten Semesters hatten die Möglichkeit, Fragen an die Vertreterinnen und Vertreter der Joseph-Stiftung zu stellen, welche Eigentümer des Areals sind.
Zurück in Würzburg arbeiteten die Studierenden in einem ersten Vertiefungsentwurf an möglichen Lösungsansätzen. Dabei galt es insbesondere baulich zukunftsrelevante Themen zu berücksichtigen, wie beispielsweise die urbane Nachverdichtung, die Suche nach Lösungen zum Erhalt bestehender Bausubstanzen sowie technisch-effiziente Sanierungskonzepte. „Der Wettbewerb sollte den Studierenden zudem die Möglichkeit bieten, die Bandbreite der Lösungsansätze mit größter konzeptioneller Freiheit auszuloten. Eine Freiheit, die in erster Linie im akademischen ‚Denkraum‘ der Hochschule überhaupt nur noch so möglich ist“, so Prof. Stefan Niese. Neben Niese betreuten auch Prof. Dorothea Voitländer, Prof. Stephan Häublein, Prof. Martin Naumann, Prof. Andreas-Thomas Mayer, Prof. Wolfgang Fischer und Bauoberrat Albert Dischinger die Studierenden.
Gegen Semesterende sind 23 Konzepte entstanden, aus denen die betreuenden Professorinnen und Professoren wiederum 10 Arbeiten auswählten. Diese stammten von Ceylin Meriç, Moritz Böhm, Julia Böhner, Sven Brauckmann, Jessica Casagranda, Pierre-Manuel Ignao, Lea Höfling, Lisa-Marie Guntau, Moritz Salzmann und Lara Berger. Ende Juli wurden die Arbeiten einem Gremium der Joseph-Stiftung präsentiert, aus denen wiederum eine interne Jury die Preisträgerinnen und Preisträger des studentischen Wettbewerbs ermittelte.
Lisa-Marie Guntau konnte die Jury am meisten von ihrem Konzept überzeugen. Den zweiten Preis erhielt Sven Brauckmann, den dritten Pierre Ignao. Im Weiteren gab es noch eine Anerkennung, welche an Jessica Casagranda ging.
„Bei den Prämierungen handelt es sich um qualitätsvolle Arbeiten, welche sowohl Ansätze des pragmatischen Umgangs mit sensiblen Eingriffen in die Substanz, als auch Lösungen aufzeigen, die dem gesamten Quartier eine neue völlig neue und überraschende Identität verleihen“, so Prof. Niese. Die ausgewählten Arbeiten sind bisweilen noch im Erd- sowie im Obergeschoss der Hauptgeschäftsstelle der Joseph-Stiftung in Bamberg zu sehen. Zudem arbeitet die Joseph-Stiftung aktuell an einer Webseite zu dem Projekt, welche in der ersten Jahreshälfte 2022 online gehen soll.
Die Projekte in der Übersicht:
Sven Brauckmann (Preisträger 2. Platz)
Jessica Casagranda (Anerkennung)
Lisa-Marie Guntau (Preisträgerin 1. Platz)
Pierre-Manuel Ignao (Preisträger 3. Platz)
Ceylin Meriç
Kirchengebäude Marktbreit
6tes Semester Architektur
Begonnen hat alles mit einem Wunsch der Evangelischen Kirchengemeinde Marktbreit. Diese wünschte sich eine Veränderung für die zu sanierende St. Nikolai Kirche, die neben Gottesdiensten nun auch Raum für Konzerte, Lesungen, Tanz und Treffen bieten sollte. Um den "Kirchenraum für die Zukunft" in einer historischen Kirche gestalten zu können, werden neue Konzepte und Visionen benötigt. Für diesen großen Schritt wollte die Gemeinde gezielt junge Menschen mit einbeziehen und wandte sich an die Studierenden des Studiengangs Architektur. Das Projektanliegen wurde im Rahmen des Bachelormoduls "Vertiefungsentwurf" (Betreuung: Prof. Karl Zankl, Prof. Gunther Benkert und Prof. Christian Baumgart) von 20 Studentinnen und Studenten des siebten Semesters aufgegriffen.
Die Studierenden führten viele Gespräche, um das Projekt in seiner ganzen Tiefe zu erfassen. Entstanden sind 14 Projekte, die der Kirchengemeinde Marktbreit präsentiert wurden. Allen gemeinsam war die Grundfrage: Was ist eigentlich Kirche? Wie geht Kirche in die (bauliche) Zukunft? Jede Arbeit verfolgte einen anderen Ansatz, wie das Innere des Kirchenraums aufgebaut sein sollte. Von Lichtkompositionen, über Abhängung von Raumelementen, bis hin zur Aufhebung der Sitzbänke wurde das gesamte Kirchenschiff einer Veränderung unterzogen. Neben den sehr durchdachten Konzepten für den Sakralbau wurden auch Ideen für den Ausbau und die Sanierung geliefert, die sowohl das städtebauliche Umfeld, als auch die denkmalpflegerischen Details berücksichtigten. Die Gemeinde war begeistert von den Ideen und Visionen der jungen Menschen.
Unter Veröffentlichungen finden Sie die dazu entstandene Broschüre.
Brauereiareal Amorbach
8tes Semester Architektur
Die Firma OWA, Hersteller von Akustikplatten, sowie die unterfränkische Stadt Amorbach unter Einbeziehung der Familie Etzel, haben in Kooperation mit dem Studiengang Architektur der Hochschule Würzburg-Schweinfurt einen studentischen Ideenwettbewerb für eine städtebauliche Studie einer Restrukturierung auf dem ehemaligen Areal der Etzel-Brauerei in Amorbach ausgelobt. Dieses Thema wurde im Rahmen der Bachelorarbeit im Sommersemester 2017 von den Studierenden bearbeitet und von den Lehrenden des Studiengags betreut. Im Rahmen einer Jury wurden die Ergebnisse am 21. Juli 2017 in Amorbach diskutiert und prämiert.
Die Jury unter dem Vorsitz von Professor Stefan Niese lobte die hohe Qualität der Arbeiten sowie die Spannweite der Lösungsansätze, die einerseits sehr realistische, andererseits sehr konzeptionelle und zukunftsweisende Vorschläge für die zukünftige Entwicklung des historischen Mühlenviertels in Amorbach aufzeigen.
i-factory Schweinfurt
8tes Semester Architektur
36 Architekturabsolventen stellten sich der Aufgabe, im Rahmen einer Studie im Sinne der angewandten Forschung, ein Konzept für die künftige i-factory der Hochschule auf dem Campus des Schweinfurter i-Campus zu entwickeln. Diese soll in Form einer Musterfabrik als interdisziplinäre Austausch- und Produktions-Plattform der angewandten Wissenschaften mit der Industrie dienen und die Prozesse der Planung, Realisation, Steuerung und Optimierung der relevanten Fabrikationsprozesse in Verbindung mit dem Produkt auf dem Areal bündeln.
Die Fabrik der Zukunft für die 4. Industrielle Revolution ist vor allem geprägt durch eine erhebliche digitale Vernetzung zwischen den Innovationsplattformen und den für die Herstellung notwendigen Maschinen und Werkzeugen. Die Motivation des Projektes ist einerseits das sogenannte 'Prototyping', also Produktentwicklung 'just in time' in wirtschaftlichen Kleinserien. Andererseits soll das Konzept 'rent a factory' die Möglichkeit bieten, für eine beschränkte Zeit Entwicklungs- und Produktionsflächen zu mieten.
Aufgabe der Architektur-Absolventen war es, in ihren Bachelorarbeiten auf eine hohe Flexibilität der Produktions- und Innovationsplattformen zu achten. Neben der Modularität und Veränderbarkeit der vorgeschlagenen Struktur sei das Augenmerk auf den interdisziplinären Austausch innerhalb der Bereiche Büro und Labore zu legen, darüber hinaus sei die Vernetzung und Transparenz ein weiteres wichtiges Kriterium. Das Programm beinhaltet sogenannte „Shop-Floor-Flächen“ für die Produktion, Flächen für Labore und Büros, Seminar- und Tagungsräume für Schulungen und Räumlichkeiten für die Verwaltung.
Die i-factory ist als Neubauprojekt geplant auf dem ehemaligen Gelände der Ledward-Barracks in Schweinfurt nahe des THWS-Campus. Sie liegt an der Achse zwischen der Industrie und dem Innovations-Cluster im Nord-Westen der Stadt und dem künftigen „i-Campus“ der THWS im Süd-Osten des Areals. Das Raumprogramm der Konzepte sollte folgende Nutzungen integrieren: die digitale Entwicklung und Fertigung, eine Produktions-, Kreativ- und Innovationsplattform, ein Forum sowie einen „Marktplatz der Ideen“.
Nachdem die angehenden Architekten ihre Abschlussarbeiten den Professoren präsentiert hatten, wählte eine achtköpfige Jury mit Professorin Dr. Gabriele Saueressig, Vizepräsidentin der FHWS, den Professoren Dr. Volker Bräutigam, Stefan Niese, Gunther Benkert und Dorothea Voitländer sowie Stefan Funk, Ropertz & Partner Planungsgesellschaft mbH, Thilo Brandel, Wittenstein AG, und Christian Trips, TRIPS group, die überzeugendsten Projektentwürfe aus. Die Bewertungskriterien waren die Umsetzung der Konzeptidee, die städtebauliche Setzung, die bauliche Gestalt, die Funktionalität und Organisation, das Energiekonzept und die Gebäudehülle, die Einheit von Konstruktion, Energie und Gestalt, die Durcharbeitung und Vollständigkeit sowie der Vortrag und die Präsentation.