Einblicke in den Studiengang

Das umfangreiche Lehrangebot des Studiengangs Architektur spiegelt sich in der Varianz der Studienarbeiten und Veranstaltungen wider, die über den Zeitraum der jeweiligen Semester entstehen.

Die Spannweite der Aktivitäten und Projekte des Studiengangs Architektur reicht von kleinen Gestaltungsübungen, komplexen Entwürfen, Workshops und realisierten Projekten im Maßstab eins zu eins, bis hin zu Exkursionen, Ausstellungen und Semesterfeiern. An dieser Stelle zeigt sich ein lebendiger Einblick in den Studiengang Architektur.

Die aktuellsten Themen finden Sie zu jeder Zeit auch auf dem Blog der werkFABrik.

Besucherzentrum für den Olympiapark München

Modul 'Bachelorarbeit A8`

Der ehemalige Busbahnhof wurde zur Randnotiz. Der Auftakt in den Olympiapark ist nach wir vor verwaist und somit der internationalen Bedeutung des Ensembles Olympiapark unwürdig. Seine künftige Verwendung ist derzeit trotz politischer Beschlüsse basierend auf Studien ungewiss (LHM Grundsatzbeschluss Juli 2016 / Eckdatenbeschluss April 2018). Dennoch birgt er große Chancen für die Wahrnehmung des Parks sowie für die Identität des angrenzenden Olympiadorfs. Dahingehend stellten und stellen sich für das Projekt weiterhin folgende Fragen:

Ist es sinnvoll, eine bestehende Struktur aufgrund der damals drohenden Einsturzgefahr abzubauen und diese dann, der Forderung des Denkmalschutzes folgend, ohne Mehrwert in gleicher Weise wiederherzustellen?

Ist es wiederum nicht naheliegend im Sinne eines aufgeklärten Umgangs mit dem Denkmal eine Veränderung in der Programmatik und Ausstrahlung anzustreben, die eine intelligente, zeitgemäße Einbeziehung der bestehenden Struktur erst ermöglicht?

Eine Gesellschaft benötigt kein Denkmal ohne Inhalt, ohne Transformation und somit ohne Geist und Inspiration. Die interessierten Besucher*innen des Parks sowie die Bewohner*innen des Dorfs benötigen dies ebenso wenig.

Die ausgestellten Projekte thematisierten mit ihren Lösungsansätzen den Spagat zwischen einerseits pragmatischen und andererseits freien, visionären Konzeptvorschlägen.

Vier exemplarische Arbeiten sollen in diesem Rahmen noch einmal die Bandbreite der Lösungsansätze aufzeigen.

Die sensible Arbeit von Lea Friedel nutzt die bestehende Dachstruktur, um diese auf der Platzebene mit einfachen verspiegelten Kuben zu überlagern und einen räumlichen Filter zwischen Lerchenauer Straße und dem Park auszubilden. Diese funktionalen Objekte sind Teil eines umfassenden Ausstellungs- und Informationskonzeptes, dass bis in den Park ausstrahlt und im Bereich des ehemaligen Busbahnhofes ihren Anfang nimmt. Die Arbeit ähnelt den Vorschlägen, die bereits von der EIG im Jahr 2015 zur Diskussion gestellt worden sind.

Kristina Ignatovic landet ein Objekt inmitten der Fehlstelle der Dachstruktur und somit einen konzeptionellen, architektonischen „Coup“. Sie füllt diesen Leerraum mit einem Besucher- und Olympiamuseum auf. Die Bestandsdächer werden durch diese Maßnahme ein unverzichtbarer Teil des neuen Ensembles aus einem temperierten, lichtdurchfluteten Innenraum und überdachten Außenbereichen. Die vorgeschlagene städtebauliche Setzung formuliert bewusst einen Schlussstein, keinen Filter zwischen Park und Stadt und wirkt als Schaufenster in den Park.

Die wahrhaft unterirdische Arbeit von Lukas Kevekordes spielt die Karte der auf den ersten Blick nicht sichtbaren Intervention, indem er sein Besucher- und Kommunikationszentrum in den Untergrund verlegt um dem Bestand möglichst viel Respekt entgegen zu bringen. Dabei nimmt er formal die Formen der Parkgestaltung auf und klappt grüne Inseln in eine neue Welt nach unten, die sich bereits beim Ankommen mit der U-Bahn mit einem Blick aus dem Untergrund in den Park eröffnet. 

Indem sich Jan Bechtgold über die Aufgabenstellung hinwegsetzt, ermöglicht er sich die Freiheit im Denken, die notwendig ist, um über die Grenzen des Olympiaensembles inaus zu denken. Er schlägt eine „utopische“ Stadtentwicklung vor, die das benachbarte BMW-Stammwerk in den Fokus nimmt. Dabei entsteht auf den Dächern des zukünftigen BMW-Werks +, über der Produktion ein neuer Stadtteil, der seinen Einstieg über das Gelände des Busbahnhofs erhält. Die inhaltliche Nähe der Arbeit zu dem von der BMW-Group international ausgelobten Wettbewerb „BMW München - urbane Produktion“ ist nicht ganz zufällig. 

Ausschnitt der Abschlusspräsentationen


Luftschloss

Modul 'Gestalten A1'

Im Fach 'Plastisches Gestalten I', als Teil des Moduls 'Gestalten I', experimentieren die Studierenden mit räumlichen Objekten. Die erste Übung "Luftschloss" animiert zum Design einer funktionsfähigen "Maschine", die sowohl ästhetischen, als auch rein funktionalen Gesichtspunkten folgt.

Struktur und Materialeinsatz unter dem Aspekt der Leichtigkeit sowie einer flugfähigen Geometrie bestimmen die Komposition. Dabei entstehen Flugobjekte, die ihre Tauglichkeit an einem "Flugtag" unter Beweis stellen müssen. Wenn der Wind weht, dann steigt das ein oder andere Objekt in den Himmel. Bruchlandungen sind keine Seltenheit. 

Selbstgebautes Flugobjekt aus Papier
Gruppe Studierender mit selbstgebauten Flugobjekten
Professor im Gespräch mit einem Studenten
Studierende mit ihrem Flugobjekt vor dem Start
Selbstgebautes Flugobjekt aus Regenschirmen
Gruppe Studierender mit selbstgebauten Flugobjekten

Haus am Hang

Modul 'Entwerfen A2'

Eine Aufgabe aus dem Modul 'Entwerfen' lautet "Haus am Hang". Bei diesem Entwurf wird den Studierenden in Einzelarbeit die Aufgabe gestellt, ein Ferienhaus für ein Ehepaar und ihre Gäste in den Bergen zu entwickeln. Die Besonderheit hierbei ist die Lage, denn das gedachte Grundstück soll am Hang auf einem grünen Plateau mit Blickbeziehung ins Tal liegen.

Das Raumprogramm ist sehr kompakt. Die Herausforderung liegt daher nicht nur in der Größe des Gebäudes, sondern auch in der Art der Gründung, der Einfügung in die Landschaft sowie der generellen Ausrichtung von Fenstern und Baukörper. Dabei entstehen die unterschiedlichsten Arbeiten: monolithische Kisten, zwei gegeneinander versetzte Baukörper, aufgeständert und eingegraben.

Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen
Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen
Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen
Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen
Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen
Architekturmodell aus dem Modul Entwerfen

Minimalhaus

Modul 'Baukonstruktion A1'

Das Modul 'Baukonstruktion I' gibt Einsicht in die Wechselbeziehungen zwischen Konstruktion, Material und Form. Des Weiteren werden Kenntnisse von Tragwerken und Raumbegrenzungen, Kenntnisse der Techniken des Fügens und Verbindens von Bauteilen zu Bauwerken sowie Kenntnis der Einflüsse von Materialeigenschaften und Verarbeitungstechniken auf die Konstruktion, Fähigkeit zum Konstruieren vermittelt. 

Betreut wird das Modul unter anderem von Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Fischer. Im Wintersemester 2021/22 stellte er beispielsweise den Studierenden des ersten Semesters die Aufgabe ein Minimalhaus zu entwerfen, das Wohngebäude als auch Atelier umfassen und im Alten Hafen in Würzburg stehen soll.

Die entstandenen Arbeiten wurden anschließend im Spitäle an der Alten Mainbrücke im Rahmen einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Vom 31. März bis zum 3. April 2022 konnten die Semesterarbeiten bestaunt werden. Der Film von Michael Ehlers zeigt Eindrücke der Vernissage am 30. März 2022.

Impressionen der Vernissage
Modelle stehen aufgereiht auf einen langen Tisch. Im Hintergrund Menschen, die sich unterhalten.
Modelle stehen aufgereiht auf einen langen Tisch
Blick von oben auf eine lange Tafel mit Modellen.